VEGAN vs. ATOMWAFFEN

Wie passt das zusammen: der klare Wunsch, die beschämende Massentierzucht abzuschaffen ­ und gleichzeitig von Atomwaffenarsenalen wissen, die unsere Welt mehrfach zerstören könnten?

Anfang des Jahres besaßen neun Länder dieser Welt knapp 15.000 #Nuklearwaffen! Davon waren geschlagene 4.150 sofort einsatzbereit! Die Traumvorstellung, die nach dem Kalten Krieg 1989 noch lautete, eine Atomwaffen freie Welt, blieb also Utopie.

Während die mächtigen, wirtschaftlich starken Nationen milliardenschwere, aufwendige Modernisierungsprogramme für Atomwaffen finanzieren, leben beispielsweise in Niger 80% der 18,5 Millionen Menschen als Analphabeten und sterben wie die Fliegen an Hunger und Krankheiten.

Aber soweit müssen wir gar nicht gehen: Stellen wir den Atomwaffenexperten die Veganer gegenüber, die sich gegen die Massentierhaltung einsetzen. Sie fordern die Abschaffung der Verschwendungszucht ­ 20 Millionen Schweine landen jährlich im Müll, über 346 Millionen Kilogramm werden in Deutschland weggeworfen. Pervers wenn man daran denkt, dass  795 Millionen Menschen täglich hungern und alle 10 Sekunden ein Kind auf der Welt an Hunger stirbt!

Am Ende meines Blogbeitrags, wenn sie drei Minuten daran gelesen haben, sind gleichzeitig 18 Kinder verhungert.

Ich, als ein Verfechter der Abschaffung von Massentierhaltung, möchte jedoch gerne den Idealismus erweitern. Kranke, leidende und gequälte Tiere zu sehen ist schrecklich, aber ein Kind in einem solchen Zustand zu sehen ist mindestens genauso grausam und menschenunwürdig. Es sollte in dieser Debatte schlichtweg nicht nur ums Tierwohl gehen!

Wie kann es sein, dass wir immer noch den Drang haben, uns gegenseitig zu zerstören, uns zu vernichten?

Und können wir am Ende noch etwas von den ärmsten Ländern der Welt lernen?

Ich sage, ja, das können wir.

Wird in Afrika eine Kuh auf dem Markt geschlachtet, verwenden sie jedes Körperteil. Der Kunde, der erst am späten Nachmittag eintrifft, erhält eventuell keine Leber mehr. Das heißt, entweder er wartet, bis wieder geschlachtet wird oder er kauft was noch verfügbar ist. Fleisch wächst eben nicht auf Knopfdruck in der Tiefkühltruhe heran!

Für die Veganer unter euch, es sei erwähnt, für viele Afrikaner ist das selbstgehaltene Tier die zentrale Ernährungsquelle, Ihnen diese Möglichkeit zu nehmen und ein veganes Leben aufzuzwingen wäre somit ihr Untergang.

Bezüglich der alltäglichen Weltkonfliktsituation gibt es ein herrliches Beispiel für Andersartigkeit.

Das Volk der Nuer leben in einer segmentären Gesellschaft ohne politische Autoritäten. Auch heute noch werden Konflikte hier traditionell durch den „Leopardenfell-Häuptling“ geschlichtet. Dieser besitzt keinesfalls die Funktion eines Richters und kann auch keine Sanktionen verhängen. Die zentrale Frage einer jeden Schlichtung ist: Wie viel kannst du vertragen?

 Wie viele Atomwaffen können Sie vertragen?

Wie viel Hunger können Sie vertragen?

Wie viel Mitschuld können wir vertragen?